Montag, 16. Juli 2012

Die Beschneidung

Es ist Ferienzeit und die Hektik des Alltags hat dich vielleicht verlassen und du hast dich aufgemacht in den Urlaub und bist jetzt entspannt und guter Dinge, und so begrüße ich dich liebe Leserin und lieber Leser und liebe Freundin und lieber Freund, hier auf dieser Seite.

Es war ja hektisch genug in der letzten Zeit und es gab genügend Dinge, wo du als richtiger Mensch auf Erden hinschauen musstest oder konntest. Dieser Konflikt in Syrien spitzt sich immer mehr zu und immer mehr unschuldige Menschen müssen diese wunderschöne Erde als Opfer verlassen. Viele, viele Kinder sind darunter und sie werden vorher sogar als Schutzschilde oder Soldaten missbraucht. Eine Großmacht mit einem militärischen Stützpunkt sorgt dafür, mit den Sympathisanten aus Asien, dass dieser brutale Herrscher weiterhin sein Gesicht wahrt und die Weltöffentlichkeit der Nase herumführen kann. Es ist immer furchtbar mit anzuschauen, dass sich Menschen hinreißen lassen, die an der Macht sind, das Volk zu unterdrücken und dessen Würde zu missachten.

Jahrtausende geht das schon so und die Menschheit hat immer noch nicht gelernt, dass nur die Liebe sie befreien kann.

Nun hat sich ja Deutschland durch einen Gerichtsbeschluss eine weltweite Beachtung aufgehalst, die es nun nötig macht, über den traditionellen und religiösen Akt der Knabenbeschneidung zu sprechen und ihren Sinn zu durchdenken.

Natürlich haben es die Religionen nun leichter, wie auch die christliche, darüber zu urteilen und sogar im kleinsten gesetzlichen Rahmen dafür zu sorgen, dass in Deutschland nun deutsche Ärzte aus Angst vor dem Gesetz keine Beschneidungen mehr an Knaben durchführen. Über diese Fragen und über diese Situation, werden sich jetzt die Gesetzeshüter beugen müssen, um Klarheit zu schaffen, ob Beschneidungen nun von deutschen Ärzten, egal welcher Religionsrichtung sie angehören, verboten werden.

Die jüdische Tradition der Knabenbeschneidung ist Jahrtausende alt und ist vom Islam in der Form übernommen werden, dass nicht nur am 8. Tag, sondern auch bis zum 12 Lebensjahr oder sogar noch etwas später, beschnitten wird. Nun wird ja in westlichen und christlichen Kreisen vielfach auch beschnitten aus dem Grunde der Hygiene und der Sauberkeit. Dies dürfte ja dann auch bei Knaben nicht mehr geschehen, außer bei dringend medizinischen Fällen.

So schütteln natürlich jüdisch erzogene Menschen, wie auch die gesamte muslimische Welt den Kopf und zeigen wieder einmal auf Deutschland. Der gerichtsbekannte Fall, der dies alles ausgelöst hat, ist natürlich ein Sonderfall und ist leider nun Weltgespräch.

Natürlich gibt es in der christlichen Welt ebenso Dinge, die in anderen Religionen nur Kopfschütteln auslösen, wenn ich nur einmal an die Dreifaltigkeit erinnern darf. Viele Dinge auch im katholischen, christlichen Glauben, beruhen auf verstandesmäßigen Entscheidungen vieler Päpste und fundamentalistischer Schriftgelehrter.

So beruft sich das jüdische Beschneidungsfest ebenso auf alttestamentarische Begebenheiten, die bis auf Abraham und Moses und Adam und Eva zurückgehen. So handelt es sich ja prinzipiell um eine Unterwerfung unter den Allerhöchsten und alle Generationen danach haben diese Tradition fortgeführt.

Natürlich ist es rein rechtlich ein körperlicher Eingriff an einem unschuldigen Kind, das auf die Hilfe von Mutter und Vater angewiesen ist und sich nicht wehren kann. Ich glaube kaum, dass sich ein 18-jähriger Mann freiwillig beschneiden lassen würde, auch, wenn er Mittelpunkt im großartigen Beschneidungsfest wäre und mit Geschenken überhäuft würde.

So war es und ist es, und so werden alle Religionen um ihre Rechte kämpfen. Wo war es und so wird es wohl bleiben.

So ist die Beschneidung bei Knaben nicht mit einem Gesetz aus der Welt zu schaffen und sie ist auch nicht vergleichbar mit der in zivilisierten Ländern verbotenen Beschneidung von Mädchen und Frauen. Leider kennt der beschnittene Knabe als erwachsener Mann nicht den Unterschied im Lustgefühl der Liebe mit Vorhaut und kann keine Vergleiche anstellen, wie es wäre, wenn es nicht geschehen wäre.

Gut, wird du denken, liebe Freundin und lieber Freund, es ist halt so. Es ist so, weil es Gott gewollt hat. Ich darf und kann ja auch nicht hier behaupten, dass es nicht Gottes Wille ist, etwas am richtigen Menschen abzuschneiden, was er geschaffen hat, weil alle Menschen glauben ja, dass Gott sie erschaffen hat.

So will und kann ich auch über niemanden ein Urteil fällen, der tief in seiner Religion und im Glauben verwurzelt ist. Dieser Glaube trägt ihn durch sein Leben und wird ihn auch in die Rundheit der Weisheit und des Lichts tragen. Die Eltern, die dann auch in der Gemeinschaft des Glaubens ihre Freude und ihre Liebe entdecken und finden, werden auch ihrem Kind den Sinn seiner Beschneidung immer erklären können.

Nun gibt es aber auch und ich glaube dies darf ich behaupten, Eltern, die ihren Jungen beschneiden lassen, die aber ihrer eigene Religion längst entwachsen sind, an andere Dinge glauben, keinen Kontakt mehr haben zu ihrer Moschee oder ihrem Gotteshaus, die dann ihr Kind beschneiden lassen, weil es die Religion verlangt und weil es eben so üblich ist.

Dann darf ich sagen, dass dies nicht der richtige Weg ist, weil ich glaube, dass ein unbeschnittener Mann, der an Gott glaubt, sein Gotteshaus besucht, ebenso von Gott angenommen wird, wie ein beschnittener. Auch der, der als Christ seine Liebe im Glauben sucht, ist gleichwertig wie der, der ohne den Besuch der christlichen Gotteshäuser seine Liebe, seine Ehre seine Achtung, sein Selbstverständnis und seine Friedfertigkeit bei Gott sucht.

Ich glaube es geht nicht darum allen Traditionen Genüge zu tun, sondern es geht darum wie der richtige Mensch auf Erden mit sich selbst und seiner Seele im Reinen ist. Der, der sich selbst liebt, seine Eltern, seine Geschwister und seine Familie und seine Freunde achtet, ist ebenso Gottgefällig, um es einmal traditionell auszudrücken, wie der, der die strengen Regeln seiner Religion, Minuten und Tage und Wochen und Jahresweise durchführt und anerkennt.

So soll und muss der einzelne Mensch frei sein, auch vor Repressalien und abergläubischer Angstmachung. Ich glaube, dass der gläubige Mensch oder das gläubige Paar, selbst entscheiden muss, in welchem Rahmen es sich den Riten seiner Religionsrichtung unterwerfen will. Dies wird dann der Weg sein, der dem Knaben dann den Weg öffnet in sein weiteres Leben.

So wird das Thema Beschneidung nun wieder einmal für längere Zeit in der Öffentlichkeit sein und auch du liebe Leserin und lieber Leser, so manche Fernsehsendung noch ansehen. Viele Argumente dafür und dagegen wird es geben, aber es geht um die Entscheidung der Eltern und nicht um die Pflicht vor der Religion.

So kannst auch du dir ja, wenn du mir bis hierhin gefolgt bist, liebe Freundin und lieber Freund dieser Seite, selbst ein paar Gedanken machen und über dieses Thema dir eine eigene Meinung bilden. Ich glaube, dass es genügend Themen gibt, die Gesprächsstoff innerhalb der Kirche bieten, und so wird es wohl noch Jahrhunderte dauern, bis so mancher Ritus sich aufgelöst hat im Rahmen der Evolution und der Erkenntnis. Immer mehr neugeborene Menschen auf dieser Erde werden fundamentale Erkenntnisse mitbringen und die Menschheit verändern. So wird es noch ganz, ganz andere Themen geben, als das Thema Beschneidung der Knaben.

So wünsche ich dir, liebe Freundin und lieber Freund, liebe Leserin und lieber Leser, eine schöne kommende Zeit, eine Zeit, wo du in deiner Liebe bist, wo du schaust, was um dich herum geschieht, und wo du offen bist für das Neue und Unbekannte.

So grüße ich dich in Liebe
Geraldine.

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